Beim Tag des Umgebindes 2018 lernte ich eine Oberlausitzerin kennen, die mir in 2020 das Hundehaar von Felia, der Pyrenäen-Hirtenhündin ihrer Tochter, brachte – wunderbar saubere, flauschige Fasern in beige-grauer Färbung. Die Gesamtmenge betrug 1300 g und ich habe zu Beginn 400g der Fasern unsortiert aus dem Batzen verarbeitet.

Gesponnen habe ich im kurzen Auszug mit viel Drall, Z-Drehung im Single, S-Zwirnung, zuerst auf dem Ashford Traditional mit hoher Übersetzung, dann auf der Oberlausitzer Gräfin, meinem kleinen flinken Flachsspinnrad. Als Ergebnis konnte ich 300g eines hellgrauen, mellierten zweifädigen Garnes präsentieren, welches entgegen meiner Befürchtungen recht stabil ist, doch beim Waschen stark filzt. Nach dem Trocknen ist das Garn aber schön fluffig.
Dann entschloss ich mich doch zum Sortieren. Die Auswahl erfolgte nach Farben und Weichheitsgraden (weich oder stachelig). Nach der Sortierung ergaben sich folgende Qualitäten, Farben und Mengen bei 600 g Ausgangsgewicht:
230 g überwiegend weißes Unterhaar, 210 g überwiegend hellgraues Unterhaar plus leicht stacheliges Oberhaar, 10 g graubraunes Unter- und Oberhaar und 50 g gemischtes stacheliges, steifes Oberhaar (wie Granenhaar). Rest: ca. 100 g Abfall mit Verunreinigungen, Verfilzungen, Verknotungen, kurzer Verschnitt.
Somit konnte ich aus den ursprünglichen 600 g Hundehaar ca. 350 g weißes und graues Garn produzieren und bin gespannt, was die Besitzerin der Hündin Felia mit diesem Garn herstellen wird!

Anmerkung: Dieses Projekt ist als spinnige Selbsterfahrung zu werten, das Spinnen ist keine Lohnarbeit für mich. Doch hat es meine Kaffeereserven gestärkt und mein Fensterbrett geschmückt! Herzlichen Dank an die Spenderin.
Wer das Unterhaar seines Hundes verspinnen lassen möchte, meldet sich bitte in Großschweidnitz bei Ina Winkler in der Mühle zum Lamm – sie wird sich sicherlich über Aufträge freuen, den Link findet ihr unter dem Reiter Regionale Wolllieferanten.